Freitag, 9. November 2018

Burmester Audiosysteme - Bericht zur Veranstaltung

Ein Beitrag von Rainer Götz

Oliver Wittmann und Markus Nolden haben ihr Produktportfolio Mitte 2017 um Geräte und Lautsprecher von Burmester Audiosysteme aus Berlin erweitert und den Neuzugang im Rahmen des monatlichen Music Days im September 2017 auch Interessenten und Kunden präsentiert (siehe hier).

Der Zuspruch von Kundenseite war offensichtlich so groß, dass es geboten schien, eine Burmester-Veranstaltung im Rahmen des 25-jährigen Jubiläums durchzuführen. Oliver Wittmann gelang es nach vielen Telefonaten und Mails, den „Über-Plattenspieler“ 175 aus dem Hause Burmester bei dieser Veranstaltung neben ausgewählten Preziosen aus dem Burmester-Gesamtprogramm vorstellen zu können. Außerdem wurde – speziell für die designorientierte Kundschaft – die „All-in-One-Anlage“ Phase 3 gezeigt.

Neben dem Plattenspieler 175, der natürlich die Hauptattraktion war, wurden digitale Daten sowohl von der Musikdatenbank als auch per Streaming über das Musiccenter 111 aus der Referenzserie abgespielt. Eine ausführliche Beschreibung des state-of-the-art Musiccenters würde hier zu weit führen und ich verweise gerne auf die Burmester-Website.

Analoge Quelle war der schon erwähnte Plattenspieler 175 mit seinen vier Motoren und einem Plattenteller, der alleine schon 20 kg auf die Waage bringt. Das gesamte Laufwerk kommt locker auf ein Gesamtgewicht von 60 kg (!) und ist mit einer eingebauten Phonovorstufe versehen. Und was für einer! Die Ingenieure in Berlin haben die international hochgelobte 100-er Vorstufe – ohne deren Digitalwandlung – in den 175 eingebaut. Eine der weltbesten Vorstufen, die man für Geld und gute Worte kaufen kann.

Der Burmester 175 kommt als System-Spieler inklusive kardanisch gelagertem 9-Zoll-Tonarm mit Karbon-Alu-Rohr mit oder ohne Tonabnehmersystem. Also mit exakt aufeinander abgestimmten Komponenten, die letztlich dafür sorgen, dass die Burmester 175-Kunden das Thema Plattenspieler in diesem Leben „ad acta“ legen können. Mehr Infos siehe hier.

Als Vorstufe kam der Burmester 088 und der Endstufen-Klassiker 911 in der Mk3 Ausführung zum Einsatz. Passend zu diesen beiden Verstärker-Klassikern spielten die beiden, von den größeren BA 71-Lautsprechern abgeleiteten Ambience Lautsprecher BA 31, die ja bereits beim Music Day im September 2017 glänzten.

Auffällig war zunächst die Ruhe und Souveränität, die von dieser Anlagekombination ausging. Keine vordergründige Hektik oder Aufgeregtheit so mancher gehypten Highend-Anlage, kein überzogener „Sound“ in Richtung „Analytik“ und auch keine unnatürliche „Kaminromantik“.

Diese Burmester-Kombination ist ohne Zweifel etwas Besonderes und belegt, dass sich bei dem Berliner Hersteller das Klangideal in Richtung Natürlichkeit und Offenheit weiterentwickelt hat. Wer Burmester noch vor 10 oder 15 Jahren kannte, sollte die neuen und weiterentwickelten Geräte unbedingt mal anhören und sich positiv überraschen lassen. Der Burmester-Repräsentant, Uwe Ahlander, präsentierte die Anlage auch angenehm zurückhaltend distinguiert. Die Musik stand bei der Demonstration eindeutig in Vordergrund.

Es begann mit dem aus Uganda stammenden und seinerzeit von Peter Gabriel entdeckten Sänger und Instrumentalisten Geoffrey Oryema. Aus dessen Debut-CD „Exile“, von Brian Eno produziert, lief „Makambo“. Ein schönes und ruhiges Stück, bei dem sich der im Juli 2018 in Paris verstorbene Künstler, mit sanfter Stimme und Gitarre atmosphärisch reizvoll präsentiert.

Packend auch das Duo von Hans Theessink und dem amerikanischen Blues-Barden Terry Evans. In „Got to Keep Moving“ merkt man, dass diese Aufnahme den beiden Musikern offenbar selbst Spaß gemacht hat und sie mit Eifer und Einsatz bei der Sache sind. Emotionen, die Freude machen, in ihrer reinsten Form.

Harter Schnitt: Die südafrikanische Jazzlegende Hugh Masekela mit einer Schilderung der Lebensverhältnisse von Minenarbeitern in Südafrika und Zimbabwe und deren sehnsüchtiges Warten auf den „Coal Train (Stimela)“, der sie hoffentlich zu ihren Familien zurückbringen soll. Ein Vorführklassiker bei allen HiFi-Messen, aber immer wieder bewegend und emotional aufregend. Exzellente Raumabbildung, Dynamik und Feinzeichnung zeichnete die Burmester-Kombination gerade bei diesem Stück aus.

Ein besonderes Vergnügen sind immer die Duos der Jazzgrößen Ella Fitzgerald und Louis „Satchmo“ Armstrong. Das 1956 veröffentlichte „Can’t We Be Friends“ ist hier keine Ausnahme. Was die beiden Ausnahmekünstler hier zusammen mit einer hochkarätig besetzten Rhythmusgruppe um den Pianisten Oscar Peterson, Herb Ellis an der Gitarre, Ray Brown am Bass sowie Buddy Rich am Schlagzeug bieten, ist in dieser Form einmalig und leider auch nicht wiederholbar. Auch wenn dies eine Monoaufnahme ist, stecken doch erstaunlich viele Rauminformationen in der Aufnahme. Aber wer denkt an Technik, wenn Ella und Louis singen und Louis Armstrong gar zu einem Trompetensolo ansetzt – zeitlose Musik, die Freude und Emotion transportiert. Die Burmester-Anlage wird zum Transportmittel in das Verve-Studio der 50er-Jahre. Selten hört man Ella und Louis so authentisch...

Wer jetzt hellhörig wurde: Oliver Wittmann und Markus Nolden führen nach Terminvereinbarung gerne Highlights aus dem Burmester-Programm vor. Zum Thema Streaming gibt es zudem am 17. November 2018 einen speziellen „Burmester Streaming-Day“. Alle bundesdeutschen Burmester-Händler spielen an diesen Tag um 11:00 h und 13:00 h ausgewählte Musik von einem der CD-Qualität anbietenden Streaming-Portale. Das Wittmann-Team freut sich auf Ihren Besuch auch an diesem Tag! Wir sehen uns...

Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

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