Ein Beitrag von Rainer Götz
Am Samstag, den 18. November 2017, lud Burmester Audiosysteme aus Berlin bundesweit zum „Streaming Day“. 28 Fachhändler in ganz Deutschland demonstrierten an diesem Tag mit zwei Vorführungen die Netzwerkprodukte der Berliner Edelschmiede, also deren Klang und Bedienung. Bei Oliver Wittmann wurde mit der bewährten Kombination aus Streaming Center 151, Vollverstärker 032 und den Lautsprechern BA 31 aus der Ambience-Serie vorgeführt, die auch schon beim Music Day im September 2017 glänzte. Auf eine ausführliche Beschreibung der Komponenten kann ich aus diesem Grund hier verzichten, beim Bericht über den Music Day wurde diese ja ausführlich vorgestellt.
Wie das Ganze meiner subjektiven Meinung nach klang, darüber wurde auch im Rahmen des Music Day hier schon berichtet. Deshalb nur einige kurze Anmerkungen und Ergänzungen. Was die Burmester-Anlage kann, hat sie schon unter Beweis gestellt. Faszinierend für mich war, dass man mit dieser Anlage, auch wenn man recht weit vom „sweet spot“ entfernt stand, sehr gut Musik hören konnte. Hier spielt hörbar der zusätzlich auf der Boxenrückseite verbaute Air-Motion-Transformer seine Stärken aus. Außerdem trägt er beträchtlich zur räumlichen Abbildung bei.
Neben audiophilen „Schlachtrössern“ wie Oscar Petersons „You look good to me“ oder dem Kyrie aus der Misa Criolla mit Jose Carreras gab es auch Neues zu entdecken. Jazz aus den Niederlanden: Neben der Dutch Swing College Band und der Trompeterlegende Ack van Rooyen kennt man vielleicht noch die Freejazzer Han Bennik, Willem Breuker oder Misha Mengelberg. Die Sängerin Trijntje Oosterhuis war mir dagegen bislang kein Begriff. Was vielleicht auch daran lag, dass ich Künstlern, die beim Eurovision Song Contest auftraten, kein besonderes Augenmerk geschenkt habe. Die Dame kann aber viel mehr, als belanglose Schlagerliedchen trällern. Mit der Michael Jackson Komposition „Never can say goodbye“ bewegt sie mit ihrer ausdrucksstarken, eingängigen Stimme. Ein Geheimtipp.
Nils Lofgren ist mehr als „Keith don’t do“, das demonstrierte die Burmester Playlist deutlich mit dem Titel „Man in the moon“, ebenfalls aus dem auf „Acoustic Live“ festgehaltenen Auftritt. Grandiose Atmosphäre, schöne Raumabbildung. Lofgren zeigt, was auch mit einer akustischen Gitarre möglich ist.
Noch zwei Entdeckungen: Geoffrey Oryema stammt ursprünglich aus Uganda, spielt grandios Gitarre und singt mit markanter Stimme. „Makambo“ aus der Platte „Exile“. Eine bewegende Aufnahme, in der Oryema seine verlassene Heimat besingt.
Nochmals Afrika: Benjamin Clementine ist vor Jahren noch als Straßensänger in der Pariser Metro aufgetreten. Heute lebt er in Großbritannien und seine Stimme wird mit der Ausdruckskraft von Nina Simone vergleichen. Burmester streamte den Titel „Condolences“ aus seinem Debutalbum „At least for now“. Ein einzigartiger Pianist mit einer ausdrucksstarken Stimme. Eine Entdeckung! Auch die Anlage konnte hier ihre Stärken ausspielen. Sinusleistung 170 Watt an 4 Ohm beim Vollverstärker 032, also mehr als ausreichend Kraft auch für schwierigste Impulse und beim Lautsprecher eine untere Grenzfrequenz von 38 Hertz (bei +/- 3 db!) für einen tiefreichenden Bass. Der Flügel steht in seiner vollen Pracht im Raum. Experten werden raushören, ob es ein Bösendorfer, Bechstein oder Steinway ist.
Am Ende der Vorführung noch eine Besonderheit. Oscar Peterson ging als einer der weltbesten Pianisten in die Geschichte ein. Was kaum bekannt ist: Peterson war auch ein überaus begabter Sänger mit einer Stimme nahe an der des legendären Nat „King“ Cole. Für diesen hat er 1965 ein Tribute-Album nach dessen Tod eingespielt. Petersons insgesamt dritte Vokalplatte nach „Romance – the vocal styling of O.P.“ und das 1980 als Promotion für Musiker aus seiner kanadischen Heimat eingespielte „The personal Touch“. Eine in der Tat würdige und bewegende Verbeugung vor dem großen Nat „King“ Cole. Aufgenommen in bester Verve-Tradition und arrangiert von der Westcoast-Legende Manny Albam. Ein schöner Abschluss und zugleich Beweis, nicht nur, wie gut eine 52 Jahre alte Aufnahme klingen kann, sondern auch wie Oscar Petersons Tribut an seinen verstorbenen Freund einen immer noch emotional bewegt. Großer Künstler und große Aufnahme.
Burmester bietet zusammen mit den Diensten Qobuz und TIDAL die Playliste des Streaming Day 2017 (ebenso wie die Ausgabe 2016) zum Streaming an. Suchbegriff „Burmester Streaming Day 2017“. Für runde 20,- Euro im Monat freie Auswahl aus ca. 40 Millionen Titel aus allen Bereichen, dies erlauben die Streaming-Dienste Qobuz oder TIDAL. Und das alles mindestens in CD-Qualität (16 Bit/44.1 KHz). Qobuz bietet sogar HighRes-Downloads im FLAC-Format an.
Insgesamt eine gelungene Veranstaltung, die die Leistungsfähigkeit und einfache Bedienbarkeit der Burmester-Kette verdeutlichte. Wenn Sie jetzt das Streaming mal selbst ausprobieren wollen: Vereinbaren Sie mit Oliver Wittmann oder Markus Nolden einen Termin und lassen Sie sich demonstrieren, wie einfach Streaming auf höchstem Niveau funktioniert und klingt.
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