Mittwoch, 1. Mai 2019

T+A HV Workshop - die weltweit beste Digitalquelle?

Ein Bericht von Rainer Götz

T+A will es offensichtlich wissen und sich weltweit in die kleine Gruppe der Unternehmen etablieren, die Highend-Geräte in der absoluten Spitzenklasse – cost no object – anbieten. In Fernost und den USA wird T+A in der Zwischenzeit in einem Atemzug mit den Spitzengeräten aus Yokohama City, Cave Creek, Romanel-sur-Lausanne oder Berlin genannt. Auch auf dem heimischen deutschen Markt wird immer mehr Audiophilen bewusst, dass T+A mehr als schöne Gehäuse in der Nachfolge des legendären Designers Dieter Ram oder Lautsprecher-Testsieger sind. Die aktuelle HV-Serie und hier besonders die neu vorgestellten Referenz-Geräte sind ein deutliches Statement.

Die Veranstaltung am 27.04.2019 im HiFi-Studio Wittmann drehte sich primär um den Referenz Streaming DAC Vorverstärker PDT 3100 HV und das Referenz CD/SACD-Laufwerk SDV 3100 HV. Julian Strauß von T+A moderierte die Vorführung souverän als „Master of Ceremonies“ mit ausgewähltem Programm-Material auf CD, SACD und den Streamingdiensten TIDAL und Qobuz.

Ich will jetzt hier auf die ganzen technischen Besonderheiten nicht näher eingehen, hierfür sei auf die ausführlichen Beschreibungen auf der Wittmann- bzw. T+A-Website verwiesen. Was aber in jedem Fall auffiel, war der extem stabile Aufbau mit aus dem Vollen plangefrästen 10 mm starken Aluminiumplatten.

Im PDT 3100 HV arbeitet intern eine D/A-Wandlerstruktur, die Abtastraten bis zu 32 Bit/768 kHz auf der PCM-Ebene und einen nativen Bitstream bis zu DSD 1024 (49,2 MHz) bietet. Ähnliches hat – Stand April 2019 – kein anderer Hersteller weltweit zu bieten.

Alleine der aus dem Vollen in einem Stück gefräste, auf Linearlager geführte Laufwerksblock aus Aluminium mit seinem schweren, abgeschirmten Subchassis mit 3-Punkt Resonanzentkopplung ist mehr als beeindruckend. Wenn man da an manchen Mitbewerber - auch in der absoluten Spitzenklasse - denkt, die mechanisch fragwürdige DVD-Laufwerke in Ermangelung eines hochwertigen CD-Laufwerks verbauen müssen. T+A ging hier konsequent seinen eigenen Weg und fertigt das Laufwerk komplett in eigener Regie im westfälischen Herford.

Eine weitere Besonderheit, die unbedingt erwähnt werden muss, ist der High-Res IPA-Link für Verbindungen zu den Wandlern im SDV/SD 3100 HV. Dank dieser extrem hochauflösenden Verbindung ist es legal möglich, ein auf einer SACD gespeichertes Signal extern auf höchstem Niveau zu wandeln.

Alle Technik darf aber letztlich kein Selbstzweck sein, sondern muss der Musikwiedergabe dienen. Dass dies auf allerhöchstem Level mit den HV-Komponenten von T+A möglich ist, bewies wieder einmal die Praxis.

Los ging es mit einer Live-Aufnahme der großen Sarah Vaughan, aufgenommen von der niederländischen VARA beim Laren Jazz Festival 1975 und erst vor wenigen Wochen veröffentlicht. Man hatte keine Mühe, den Darbietungen von „Sassy“ live auf der Bühne zu folgen. Das swingte, dass es eine Freude war. Das eingesetzte Equipment war „Mittel zum Zweck“, trat aber schnell in den Hintergrund und machte der Musik den Weg frei.

Direktvergleiche zwischen Streaming, CD- und SACD-Layer derselben Aufnahme offenbarten, dass sich der Kauf von SACDs lohnt, weil bei der direkten Gegenüberstellung die hochauflösende SACD immer noch ein Stückchen mehr Ruhe und Musik transportierte. Mit einem Laufwerk wie dem PDT 3100 HV und dem High-Res IPA Link zum SDV 3100 HV war dies für die Mehrzahl der Zuhörer einwandfrei nachzuvollziehen.

Ja, selbst eine aus den 1980er-Jahren stammende Aufnahme mit Peter Alexander transportierte über diese Kombination den Schmerz der Alexanderschen Stimme. Jetzt lässt sich auch die Aussage des Komponisten, Kritikers und Impressarios Gerhard Bonner besser nachvollziehen, der Peter Alexander Talent und Musikalität für einen deutschen Danny Kaye attestierte.

Dann ein kurzer Quercheck: Dieselbe Aufnahme – Jazz at the Pawnshop – einmal abgespielt über den T+A Multplayer MP 3100 HD Link in Verbindung mit dem Vollverstärker PA 3100 HV. Um es kurz zu machen: Der Unterschied war eindeutig wahrnehmbar. Bei der Referenz-Kombination hatte man tatsächlich den Eindruck, noch stärker in die Musik eingebunden zu werden und quasi im Dezember 1976 an einem Tisch des legendären Jazzlokals in Stockholm zu sitzen, die Band vor einem und der Toningenieur Gert Palmcrantz am Nebentisch des Jazzpuben Stampen...

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