Ein Bericht von Rainer Götz
Nach der erfolgreichen Präsentation der Avantgarde Acoustic Duo Primo XD bei den Süddeutschen HiFi-Tagen zeigten Oliver Wittmann und Markus Nolden am Wochenende 18./19.10.2019 die etwas preisgünstigeren Alternativen aus dem Programm des hessischen Herstellers. Im Eingangsbereich lief eindrucksvoll die Uno Fino Edition an Röhrenelektronik von Octave Audio. Das Hauptaugenmerk der Veranstaltung lag aber eindeutig auf der Duo XD. Armin Krauss von Avantgarde Acoustic führte mit deren XA-INT Vollverstärker vor. Haupt-Programmquelle war ein Streamer/CD-Spieler aus der HV-Serie von T+A. Das neue Plattenlaufwerk von SME Model 12 mit dem legendären SME 309-Tonarm an der Tom Evans-Phonovorstufe sowie Streamer von Linn standen ebenfalls während des ganzen Wochenendes vorführbereit.
Wie bei den Vorführungen von Armin Krauss üblich, erklärte dieser ebenso leicht verständlich wie lebendig Arbeitsweise und Vorzüge der Avantgarde Acoustic Hornlautsprecher. Zu den gespielten Musiktiteln lieferte er interessante Informationen und Stories.
Mit Erstaunen wurde aufgenommen, dass eine Ausgangsleistung von unter 1 Watt zum Betrieb der Duo XD, auch bei höchsten Lautstärken, ausreicht. Qualität – also die konsequente Auslegung des Vollverstärkers in Class-A-Technik – hat den Vorrang vor einer für Hornlautsprecher eigentlich unnötigen hohen Ausgangsleistung. Wobei der XA-INT Vollverstärker natürlich auch in der Lage ist, „herkömmliche“ Lautsprecher im klassischen AB-Modus mit 2 x 120 Watt anzutreiben.
Ein besonderes Merkmal der Duo XD ist, dass der Mitteltöner ohne Frequenzweiche auskommt, also als echter Breitbänder arbeitet. Durch den Wegfall einer sonst notwendigen Weiche und der damit einhergehenden Beeinflussungen wird das Klangbild im wichtigen Mitteltonbereich klarer und durchhörbarer.
Insgesamt war die Vorführung eine überaus gelungene Demonstration der Fähigkeiten eines modernen, hochklassigen Hornsystems, das zudem noch verdammt gut aussieht. Die gefürchteten Hornverfärbungen – vor allem bei Streichern – waren nie ein Thema. Dafür aber die unglaubliche Dynamik und die nahtlose, gelungene Ankopplung des aktiven Bassmoduls ohne wahrnehmbaren Bruch zwischen den schnellen Hörnern und den beiden 30-cm-Basslautsprechern. Die integrierte DSP-Technologie kommt hier zum Tragen und erlaubt auch die Anpassung an die Raumumgebung. Mittels PC kann der Lautsprecher vom Fachhändler auf den Raum und dessen akustische Besonderheiten exakt eingemessen werden.
Egal ob kraftvoller Blues oder Rockmusik, wie etwa die erste Platte der Dire Straits: beides machte ungeheuren Spaß – selbst bei wohnraumfreundlicher Zimmerlautstärke. Diana Krall bei einem Liveauftritt im Pariser Olympia kam ebenso plastisch und lebensecht rüber wie das schon legendäre „You Look Good to Me“ aus der 1964 aufgenommenen Platte „We Got Request“ des Oscar Peterson Trios. Höhepunkt für mich war aber eine Aufnahme aus dem Bereich „leichte Klassik“: Die Mercury-Living-Presence-Einspielung „Frederick Fennell conducts the music of Leroy Anderson”. Beim ursprünglich aus dem Jerry Lewis Film “Who's Minding the Store” stammenden „The Typewriter“ (https://www.youtube.com/watch?v=rxCQ2KbmSGA) stieg beim Hören unweigerlich die Erinnerung an diesen großen amerikanischen Komiker auf.
Eine rundum gelungene Veranstaltung. Danke an Oliver Wittmann, Markus Nolden und Armin Krauss für die Abstimmung der Anlage und die beeindruckende Präsentation. Potentiellen Interessenten kann nur geraten werden, einen individuellen Vorführtermin im HiFi-Studio Wittmann in Stuttgart-Botnang oder im Terminstudio Isny zu vereinbaren. In Isny steht übrigens auch die DUO MEZZO XD sowie die große Trio XD mit den entsprechenden Basshörnern vorführbereit. Wie warnte Udo Ratai von image hifi im Fazit seines Avantgarde Acoustic Tests: „Vorsicht – allerhöchste Suchtgefahr!“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen