Ein Beitrag von Rainer Götz
In der Fachpresse ist hin und wieder von einer „Überlegenheit“ der Tangentialtonarme gegenüber ihren radial abtastenden „Brüdern“ zu lesen. Oliver Wittmann und Markus Nolden wollten im Rahmen ihres monatlich stattfindenden Music Days aufzeigen, was an den Behauptungen dran ist, und zur Versachlichung der Diskussion beitragen. Dazu hatten sie Melanie Groetsch von Clearaudio als Special Guest und „Master of Ceremonies“ für den Music Day eingeladen.
Melanie Groetsch führte mit Hilfe von drei Laufwerken die prinzipbedingten Unterschiede zwischen Drehtonarmen und Tangentialarmen vor. Der im fränkischen Erlangen beheimatete Hersteller feiert in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen, hat also eine lange Historie, was analoge Musikwiedergabe angeht. Neben Plattenspielern und Tonarmen sind auch Tonabnehmersysteme und Plattenwaschmaschinen eng mit dem Namen Clearaudio verbunden.
Für einen direkten Vergleich standen zwei Clearaudio Concept mit identischer Systembestückung bereit. Der eine mit dem Satisfy-Arm, der andere mit dem TT5-Tangentialtonarm auf der Swing Base des Erlanger Herstellers montiert.
Eine Stufe höher, auf dem mit zwei Armen bestückbaren Clearaudio Innovation, spielten der 9 Zoll-Arm Universal (es gibt den Universal auch in einer 12-Zoll-Variante) und der TT-3-Tangentialtonarm. Bei beiden Tangentialtonarmen läuft übrigens der Schlitten, auf dem der Tonabnehmer montiert ist, nahezu reibungslos, einzig von der Abtastnadel gezogen, spurfehlwinkelfrei nach innen auf analoger Ideallinie, also so, wie sie beim Schneiden vorgegeben wurde. Tonabnehmersystem in beiden Armen war das Clearaudio Charisma, das sich durch ein besonders gutes Preis-/Leistungsverhältnis auszeichnet.